DLR und Industriepartner testen in Köln neues Wärmeträgerfluid für den Einsatz in Solarkraftwerken und Industrieanlagen
Bielefeld, 12.April 2022: In einem neu errichteten mobilen Wärmeträger- und Pumpenteststand testet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit Industriepartnern die Funktionalität einer Thermoölanlage mit Temperaturen bis zu 480 Grad Celsius im Dauerbetrieb. Gemäß der Betriebsparameter handelt es sich um die heißeste Thermalölanlage der Welt. Der neue Teststand ermöglicht es, mit überschaubarem Aufwand neuartige Wärmeträgerfluide zu demonstrieren und zu erforschen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können zukünftig Anlagenlaufzeiten erheblich verbessert und Wirkungsgrade gesteigert werden. Dies hilft Energie auch in vielen anderen Industriebereichen in Zukunft effizienter zur Produktion des alltäglichen Gebrauchs zu nutzen.
Heat 11, Spezialist für Anlagen zur Wärmeübertragung mit Sitz in Bielefeld und Produktionsstätten in Kirchlengern und Rödinghausen hat den mobilen Wärmeträger- und Pumpenteststand entsprechend der Vorgaben von DLR und dem Spezial-Pumpenhersteller Dickow ausgelegt und auch gebaut. Hightech Anlagen, die im Bereich von 250°bis 400° Grad gefahren werden sind für heat 11 schon lange zum Standard geworden, ab 400°C sind die technischen Herausforderungen an die Anlagenkomponenten noch weitaus höher. Hier wurde vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt bewusst auf das weltweit einzigartige Know how des Bielefelder Spezialisten im Sonderanlagenbau zurückgegriffen.
Neben dem Anlagenbauer heat 11 sind unter anderem folgende Industriepartner an diesem Forschungsprojekt beteiligt: der Pumpenhersteller Dickow und der Chemiekonzern Wacker Chemie AG. Die Sicherheitsexperten des TÜV NORD haben die Auslegung und Fertigung des Teststandes überwacht und stehen auch während des Betriebs für Sicherheitsfragen zur Verfügung.
Mobile Thermoölanlage „Project SING“
Projekt SING
Vorrangiges Ziel des Projekts SING (Silicone Fluid Next Generation) ist, die Stromgestehungskosten von solarthermischen Parabolrinnenkraftwerken zu senken. Das DLR ist Projektkoordinator, die Firma Dickow ist der Eigentümer der Anlage. Weitere Projektpartner im Projekt SING sind die Unternehmen WACKER Chemie AG, flucon, TÜV NORD und Senior Flexonics. Als assoziierte Partner sind heat 11, Flagsol, Rioglass, RWE, STEAG beteiligt sowie das spanische Forschungszentrum CIEMAT im Unterauftrag des DLR.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
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