Am vergangenen Freitag war es wieder so weit: Die heat 11 GmbH & Co. KG hat den alljährlichen Höhepunkt des Teamzusammenhalts – die heat 11 TeamTour – unternommen. Nachdem zuletzt die Meyer Werft und Lufthansa Technik besucht worden waren, war dieses mal die Fertigung von Airbus in Hamburg Finkenwerder an der Reihe. Mit Hochspannung und Vorfreude war das Event bereits im Vorfeld erwartet worden.
Ein Flugzeug am Tag
Der Standort besticht allein schon durch seine gewaltigen Ausmaße: Auf einer Fläche von 370 ha (ca. 340 Fussballfelder) arbeiten 16000 der insgesamt 66.000 europäischen Mitarbeiter. Der größte europäische Flugzeughersteller hat auf der Halbinsel, auf der anderen Uferseite der Elbchaussee, 1970 sein Werk gegründet. Inzwischen wird mindestens ein Flugzeug des Types A320 pro Tag gefertigt. Eine logistische Herausforderung, die hohe Ansprüche an den größengewaltigen Standort stellt.
Dieser besitzt die Infra- und Versorgungsstruktur einer Kleinstadt. Es gibt ein eigenes Blockheizkraftwerk, eine Wasseraufbereitungsanlage, eine Feuerwehr, einen Schiffsanlegeplatz inklusive Fährverbindung zur anderen Elbseite und 6 Restaurants.
Der A320, die »Brot und Butter« Maschine von Airbus, wird hier komplett gefertigt, wobei die Einzelteile in europäischer Teamarbeit entstehen:
Das erste Drittel der Maschine, also das Cockpit und die vordere Kabine, werden in Frankreich hergestellt, in Deutschland die hinteren zwei Drittel. Das Höhenleitwerk kommt aus Spanien, die Tragflächen aus England.
Ratten an Board
Der A380, mit 550 bis 800 Sitzplätzen das größte Passagierflugzeug der Welt, sollte die Luftfahrt revolutionieren. Momentan lässt sein kommerzieller Erfolg allerdings noch auf sich warten: Bislang sind 317 Maschinen in Auftrag, davon wurden 280 bereits geliefert. Allerdings werden knapp 500 verkaufte Maschinen benötigt, bis er schwarze Zahlen schreiben wird. Bei 436 Mio. $ Listenpreis entfallen auf Deutschland und Frankreich jeweils ca. 38 % Arbeits- und Wertschöpfungsanteil, auf England ca. 20 % und auf Spanien ca. 4 %. 17 Monate Produktionszeit sind zum Bau eines A380 ingesamt benötigt, davon entfallen 72 Tage auf Hamburg.
Besonders interessant zu erfahren war, dass jede Maschine eine sogenannte »Ratte« (engl. RAT, Ram-Air-Turbine) an Board hat. Jedes Flugzeug besitzt sie, kaum einer kennt sie. Ihre Daseinsberechtigung liegt darin, dass die Flugzeugsteuerung inzwischen komplett elektronisch ist. Sollte es also zu dem Extremfall kommen, dass alle Triebwerke ausfallen und innerhalb einer Batteriestromversorgungsdauer von 25 Minuten nicht wieder anspringen, kommt die »Ratte« zum Einsatz.: Ein Propeller fährt zwischen den Triebwerken aus und sorgt durch den»Flugwind« dafür, dass das Flugzeug manövrierfähig bleibt.
Nach 30 bis 40 Jahren Betriebszeit neigt sich auch der Flugzeuglebenszyklus einem Ende. Airbus hat eigens ein Entsorgungsprogamm etabliert, sodass 85 % der Bauteile der ausgedienten Flugzeugteile umweltgerecht entsorgt werden.
Die heat 11 TeamTour – jedes Jahr etwas Besonderes
Damit neigte sich auch die Führung bei Airbus dem Ende und das Team der heat 11 GmbH und Co. KG war schwer beeindruckt von den neu gewonnenen Einblicken.
Ein gemeinsamen Abendessen mit toller Stimmung, in der Hamburger Innenstadt, stellte schließlich den »gemütlichen Teil« der heat 11 TeamTour 2017 dar.
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